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Tango-Schuhe und Fertignudel

Ich unterbreche die Tibet-Berichterstattung mit einer wichtigen Eilmeldung. Und zwar sind meine Tango-Schuhe, die ich damals während des Tango Festivals in Seoul bei Odile bestellt habe, endlich eingetroffen. Die Verarbeitung ist echt exzellent und die Größe passt wie angegossen. Teuer wie diese sind, werde ich sie natürlich nur auf Milongas tragen und sonst weiterhin mit meinen wesentlich günstigeren Tanzschuhen „Made in China“ üben. 

Übrigens, als ich das Paket öffnete, entdeckte ich zu meiner Überraschung auch eine Packung koreanische Fertignudel als nette Beigabe. Werde die kleine Aufmerksamkeit  mal probieren, wenn mich der kleine Hunger überkommt. Ich hoffe nur, die ist nicht allzu scharf. 🙂

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Seoul Tango Festival 2010 – Performances

Endlich sind die offiziellen Videoaufnahmen der Maestros auf Grand Milonga Seoul Tango Festival 2010 verfügbar. Aus Show-Gesichtspunkten heraus betrachtet sind die Vorstellungen von Francisco und Carolina sicherlich am spektakulärsten, wie diese Interpretation von  Caceres „Tango Negro“  eindrucksvoll beweist.

Nachfolgend die Links zu den allen 9Videos.

Javier Rodriguez y Andrea Misse Part 1 | Part 2 | Part 3

Fabian Peralta y Virginia Pandolfi Part 1 | Part 2| Part 3

Francisco Forquera y Carolina Bonaventura Part 1 | Part 2| Part 3

Übrigens bin ich selbst auf fast allen Aufnahmen zu sehen. Ihr müsst mich aber suchen. 😀

Tango in Shanghai

Der bekannte Tango Club „TangoBang“ (探戈帮) in Shanghai feiert am Wochenend sein zweijähriges. Natürlich sind die Mitglieder der Pekinger Tango-Community  auch eingeladen. Da trifft es sich gut, dass ich am Montag eh geschäftlich in Shanghai unterwegs bin. Also habe ich den Hinflug einfach auf morgen verlegt, um rechtzeitig zur Anniversary Milonga am Samstagabend in Shanghai zu sein. 🙂

Leider lässt sich diese glückliche Fügung nicht auf die ganze nächste Woche ausdehnen. Am 22. April kommen nämlich Hiroshi y Kyoko Yamao, die  Tango Salon Weltmeister von 2009, nach Shanghai, um einen einwöchigen Workshop abzuhalten. Hätte wahnsinnig gerne das japanische Paar persönlich kennengelernt. Aber man kann nicht alles haben. Dagegen steht es fest, dass ich am 29. April nach Südkorea zum Seoul Tango Festival 2010 fliege!  Juhu!

So langsam nimmt meine Tango-Sucht bedenkliche Form an. Man sagt ja, dass die Begeisterung für ein Hobby sich in der Regel nach drei Monaten wieder legt. Nur, die Deadline wäre eigentlich schon längst verstrichen. Drück mir die Daumen, dass ich das ganze in Griff kriege, sonst verweist noch mein Blog hier. Erste Auflösungserscheinung macht sich ja leider schon bemerkbar.  🙂

Lamm „Skorpion“ Hotpot

Heute war ich nach’m Tanzen wiedermal zusammen mit meinem Tangolehrer und Mitschüler Abendessen. Diesmal haben sie mich zu einem Spezialrestaurant für „Lamm Skorpion“ Hotpot (羊蝎子) geschleppt. Bei dem Namen habe ich schon mit dem Schlimmsten gerechnet. Schließlich war ich dann doch froh, dass man nicht etwa lebende Skorpione in kochendes Wasser werfen musste, sondern dass der Name daher rührt, dass die eigentliche Hauptzutat, Lammrücken von jungen Lämmern, wie der Stachelschwanz von Skorpionen aussieht. Also alles rein bildlich…puh 😀

Das Ganze sah dann auch entsprechend harmlos aus; Schmeckte aber wirklich vorzüglich. Ein Highlight war sicherlich die Zubereitung von Nudeln fürs Hotpot. Diese werden nämlich als runde und dicke Teigformen serviert und mussten von der Bedienung am Tisch zu Nudeln gemacht, besser geschmissen, werden. Der Vorgang habe ich natürlich als Video festgehalten.

Tango im Tempel

Derzeit sind Isabel Acuña und Andres Laza Moreno, zwei erfahrene Tango-Lehrer aus Buenos Aires zu Besuch in Beijing, um Workshops abzuhalten. Am Wochenende fand anläßlich dessen die Willkommens-Milonga in einem 700-Jahre alten chinesischen Tempel in Beijing statt mit Live-Musik und Tango-Performance von Isabel und Andres.

Es war eine ausgesprochen ausgefallene Tanz-Ambiente. Und ich habe natürlich versucht, alles fleissig mit meiner Kamera festgehalten. Zwei der Videos vom Tango-Performance habe ich mittlerweile auf Youtube hochgeladen. Eins davon zeigt einen schnellen Milonga von Isabel und Andres, welcher übrigens beim ersten Versuch dank eines Kurzschlusses der Anlagen jäh unterbrochen wurde. 😀 Die Version auf dem Video stammt vom zweiten Anlauf. Wie man sieht, hat dieser kleine Aussetzer dem Rhythmus von beiden keinen Abbruch getan.

 

Let’s Tango!

Viele von Euch werden sicherlich fragen, was ich in Beijing sonst so treibe. Immerhin können paar Sightseeing-Aktivitäten am Wochenende wohl kaum meine Freizeit derart in Anspruch nehmen, dass ich kaum noch zum Bloggen komme.  Womit ihr recht habt!  Tatsächlich bin ich wohl zur Zeit so busy wie noch nie in meinem Leben. Hierzu fällt mir ein Filmzitat aus Matrix Teil 1 ein:

Thomas A. Anderson is a man living two lives. By day he is an average computer programmer and by night a malevolent hacker known as Neo“ – Agent Smith

Nun ich bin weder Programmierer noch Hacker, auch wenn ich durchaus mein Brötchen in der IT-Branche verdiene. Aber tatsächlich führe ich sowas wie ein Doppelleben in Beijing. Am Tag bin ich einer von vielen anonymen White-collar Workers, wenn auch ein etwas sonderbarer, sobald ich meinen Mund aufmache :).  Und abends (und oft gerne auch bis tief in die Nacht), verwandle ich mich in den eifrigen Tango-Azubi, der durch die Milonga-Szene von Beijing  geistert und wehrlose Tangueras (=Tangotänzerinnen) zum Tanzen auffordert, oftmals ohne groß Rücksicht zu nehmen auf mögliche (Gesichts-)Verluste, verschuldet durch meine immer noch sehr beschränkte Tanzfähigkeit.

Obgleich es bei Milonga für die weibliche Part durchaus die Möglichkeit vorgesehen ist, die Aufforderung zum Tanzen ohne weitere Erklärung abzulehnen, machen gerade in Beijing (zum Glück) kaum eine Dame davon gebrauch. Und ich habe noch nicht ganz raus, ob es an der mangelnden Männerauswahl liegt, dass selbst gute Tänzerinnen sich immer wieder mit meinen (noch!) bescheidenen Tanzkünsten abgeben, oder aber daran, dass Chinesinnen von Haus beigebracht werden, einem Mann nie sein Gesicht verlieren zu lassen. Wie auch immer geartet, für meinen Lernfortschritt war es bisher immer sehr dienlich. Ein weiterer Vorteil vom Tango-Tanzen ist, man lernt unheimlich schnell eine bunte Mischung an Leute kennen, die alle die Leidenschaft für Tango Argentino verbindet. Eine bessere Möglichkeit in Beijing Anschluss zu finden hätte ich mir gar nicht zu erträumen gewagt. Tatsächlich verbringe ich nun einen Großteil meiner Freizeit mit Tango-Lernen und Üben. Eigentlich ein Glücksfall, dass ich derzeit arbeitstechnisch noch viel mit Kollegen aus Deutschland zu tun habe, und somit dank des Zeitunterschieds von sieben Stunden morgens nicht allzu früh zur Arbeit muss. 😉

Diese Zeilen verfasst der erschöpfte Tango-Azubi übrigens nach einer durchtanzten Milonga in Hidden Dream Cáfe, ein wunderschönes Buenos Aires-Style Tango Café in einem ehemaligen chinesischen Fürsten-Residenz aus der Qing-Dynasty (段祺瑞执政府旧址).

Three (inofficial) Rules of  Tango Argentino:

1. Make the Woman happy!

2. Listen to the Music!

3. Dance with Beauty!

Practica 1

Komme gerade von meiner ersten Practica zurück und bin noch ziemlich KO aber aufgedreht. :mrgreen:

Bin sehr froh, so schnell in Beijing Anschluss gefunden habe, was Tango Argentino angeht. Die Tango-Szene ist noch relativ jung. Wo anders  findet man sicherlich größere und ältere Communities. Aber diese Tatsache soll Tango in Beijing nicht zum Nachteil reichen. Ganz im Gegenteil. Die Tango-Szene in Beijing ist gerade deswegen auch sehr familär und besonders herzlich und offen gegenüber Neuzugänge. Man merkt auch den Organisatoren an, dass sie  viel unternehmen, um Tango in Beijing populärer zu machen.

Das Foto entstand übrigens vom gemeinsamen Abendessen vor der Praktika, bei dem ich so gleich offiziell in die Gruppe assimiliert wurde. Man hat sogar extra für mich eine kurze Vorstellungsrunde eingelegt. Ich frage mich allerdings, ob ich alle zwanzig Namen bis zum nächsten mal merken kann.

Dafür dass es die erste Practica war, habe ich mich recht wacker geschlagen. Die anfängliche Aufregung legte sich zum Glück recht schnell, nachdem ich die Musik zum Interpretieren gefunden habe. Besonders hilfreich für meinen Lernfortschritt war sicherlich auch die große Damenauswahl.

Freue mich schon sehr auf die Milonga am nächsten Mittwoch. Da werde ich mich aber noch etwas mehr in Schale werfen müssen. Kam mir heute schon etwas underdressed vor. 🙂

Jetzt falle ich aber erstmal ins Bett…Morgen ist wieder volles Programm …

Meine Karte von Beijing

Ich habe mir zur Vorbereitung meines China-Aufenthalts mit Google Map eine persönliche Karte mit den wichtigsten „Hotspots“ in Beijing erstellt. Ursprünglich wollte ich mir damit lediglich ein Bild machen, wo ich am besten wohnen sollte. Aber da man so eine eigene Google Map auch schön ins Netz stellen kann, möchte ich Euch diese natürlich nicht vorenthalten. Auf der Karte sind u.a. mein Arbeitsplatz (Firmenlogo), potentielle Appartments (Lila Luftballons), interessante Clubs (gelbe Stecknadel) und natürlich Salsa (rosa Stecknadel) und Tango Argentino (grüne Stecknadel) Bars und Schulen zu sehen. Wie man unschwer erkennen kann, konzentrieren sich doch die meisten „lebensnotwendigen“ Locations sehr schön an einem Fleck in Beijing.  🙂

Die Karte ist noch „work in progress“ und ich werde sie auf jedenfall im Laufe der Zeit noch mit mehr Locations füllen.

Episode aus meinem Tangokurs

Tango MannGestern bin ich wieder mal brav zu meinem wöchentlichen Tango-Argentino-Kurs für Anfänger getigert. Auch wenn es bereits die dritte Unterrichtseinheit ist, fühlen wir uns (Männer) noch wie Babies, denen das richtige Gehen noch beigebracht werden müssen.  Das Tango-Gehen, um genau zu sein, ist eine Art der Fortbewegung, die in der Tierwelt üblicherweise von Pfauen und Gänsen praktiziert wird. Auf Kommando Kopf aufrecht nach vorn, Wirbelsäule gerade ziehen als wäre man eine Marionette, Brustkorb raus, Becken leicht nach vorne kippen und nach unten sacken lassen, als hätte man einen Bleigürtel um die Hüfte umgeschnallt bekommen, Fußsohle geschlossen, Fussspitze leicht geöffnet, Beine ja nicht durchgestreckt sondern leicht in Knie gehen und gefühlvoll auf Fussspitze balancieren, ohne dass die Fussballen abheben. So müsste man sich wohl in etwa stolze Argentinier vorstellen, die bei Milongas ihre geballte Männlichkeit auf die Damen loslassen. Ich selber habe selten soviele neue Muskelpartien in meinen Füssen entdeckt, wie seitdem ich angefangen habe, Tango zu tanzen.

Bislang hatten wir leider nur gelernt, wie man ziemlich stupide als Paar im Kreis seine Runde auf der Tatfläche dreht. Die Unterrichtsheit von gestern war in sofern (in wahrsten Sinne des Wortes) „wegweisend“, als dass wir endlich die zweite Dimension in der Welt des Tangos entdeckt haben und zwar in Form des Seitschritts. Endlich nicht mehr nur lemmingenhaftes Vorwärtsgehen im Kreis, was desöftern in nervigem Stop-and-Go endete, weil irgendein Paar gerade eine Verschnaufpause einlegte. Nun kann der schlaue Tangotänzer mit einem saloppen Seitschritt solche Hindernisse (egal ob lebendige oder zum Rauminventar gehörend) auf der Tanzfläche einfach elegant umschiffen!

Beim Einüben desselbigen kam es allerdings zum Eklat. Meine Tanzpartnerin geriet nämlich mit der Tangolehrerin in eine hitzige Grundsatzdiskussion darüber, wie der Mann eigentlich das Signal zum Seitschritt zu geben hat. An dieser Stelle muss man wissen, dass meine Tanzpartnerin offenbar bereits in ihrem früheren Leben sporadische Tango-Erfahrung in Ausland genossen hatte (die, wie sie mit Stolz betont, ihr sogar von original-argentinischen Tänzern instruiert wurde).  Mit soviel Vorkenntnissen belastet, konnte sie sich daher überhaupt nicht mit dem Konzept der Lehrerin anfreunden, dass der Mann den Seitschritt durch leichtes Ziehen mit dem linken Führungsarm einleiten zu leiten hat. Stattdessen propagierte sie die Variante, dass der Mann dies allein durch seine gekonnte Atemtechnik (die bei mir leider abundan noch aussetzt) und seinen massiven Oberkörper (den habe ich!) der Partnerin zu mitteilen in der Lage sein sollte. Schließlich sei bei einer überfüllten  Milonga eh meistens nicht möglich, den Führungsarm so weit weg vom Körper zu halten, um effektiv zu ziehen, so ihre Argumentation.

Nun ja, die Lehrerin war zwar geduldig, aber dann offensichtlich doch etwas angefressen von der Tatsache, dass ihre Anweisung von einer vorlauten Schülerin im Anfängerkurs in Frage gestellt wurde. Dies führte dann auch dazu, dass die Diskussion etwas in die Länge gezogen wurde als mir lieb war.  Ich als stiller Zuhörer der „weltbewegenden“ Debatte, habe das ganze natürlich geduldig und amüsiert verfolgt. Auch wenn die Tatsache, dass ich während der Auseinandersetzung nur rumstehen konnte anstatt zu üben, natürlich suboptimal war. 🙂

Ansonsten bin ich eigentlich ganz froh, eine Tanzpartnerin erwischt zu haben, die bereits Erfahrung mitbringt. So bekommt man auch sofort Feedback, wenn man als männliche Begleitung führungstechnisch was falsch macht.  Aber manchmal übertreibt sie dann doch etwas und versucht mir dann Privatunterricht zu geben, deren Inhalte sich dann auch noch desöfteren mit dem der normalen Unterricht kolidiert . 🙂

Sorry, dass der Beitrag etwas lang geworden ist. Wie auch immer, bin schon sehr gespannt auf das nächste Mal…stay tuned.

EL ZAPATITO

Neulich beim Tango Tanzkurs habe ich einen Flyer für Tango-Schuhe mitgenommen. Es handelt es sich um ein Schuhgeschäft in Frankfurt, welches sich auf Tango-Schuhe spezialisiert hat, und zwar original aus Manufakturen in Buenos Aires. Ich finde es interessant und auch bewundernswert, dass es tatsächlich jemand gibt, der nur so eine enge Zielgruppe bedient. Da muss sicherlich viel Überzeugung und Leidenschaft dahinter stecken.

Da ich inzwischen gemerkt habe, dass die meistens von Euch doch über den Suchbegriff „Tango“  bzw. „Tango Argentino“ auf diese Seite kommen, möchte ich Euch natürlich diese Entdeckung nicht vorenthalten. Es ist jedoch keineswegs als Empfehlung meinerseits anzusehen, da ich das Geschäfts selber noch nicht besucht habe. Aber wer vor mir dazukommen sollte oder bereits das Vergnügen hatte, kann ja mal darüber berichten.

Anbei die Homepage:

http://www.el-zapatito.com/

Das Ladenlokal befindet sich übrigens in  Hamburger Allee 37, 60486 Frankfurt Nähe Messe.