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TangoBang 2nd Anniversary

Die Jubiläumsfeier bei TangoBang in Shanghai war ein voller Erfolg. Zur Feier sind etliche tangobegeisterte Freunde von TangoBang aus aller Welt angereist. Die Gastgeber haben sich zudem ein abwechselungsreiches Programm einfallen lassen. Zauberer traten auf, Salsa-Formationstänze gab es genauso wie eine feurige Flamenco-Einlage. Teilweise glich das Haus einem bizarren Jahrmarkt. 🙂 Als Highlight hatte die Gastgeberin auch noch an dem Tag Geburtstag. Die Tanzfläche war bis spät in die Nacht sowas von knallvoll. Ich hatte somit die seltene Gelegenheit zu erfahren, wie es ist, bei der Enge einer traditionellen Milonga sich zu bewegen und alle paar Sekunden die Fersen von dahergewirbelten Stöckelschuhen auszuweichen. 🙂  Gegen 3 Uhr habe ich dann leider die Tanzschuhe einpacken müssen. Hätte liebend gerne noch bis zum Morgengrauen weitergetanzt. 🙂

Anbei einige Videos von den Showeinlagen, die ich mit meinem iPhone eingefangen habe. Die Qualität lässt zum Teil leider zum Wünschen übrig. Das erste Video zeigt ein Tango-Performance der Club-Mitglieder. Auf dem zweiten sind die beiden Club-Besitzer Charles & Vivien zu sehen. Das dritte Video gibt einen Eindruck vom Ursprung vom argentinischen Tango. 😀  Die Stimmung war echt klasse und die Einlagen waren zum Teil zum Schreien komisch. Viel Spaß beim Angucken.

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Tango im Tempel

Derzeit sind Isabel Acuña und Andres Laza Moreno, zwei erfahrene Tango-Lehrer aus Buenos Aires zu Besuch in Beijing, um Workshops abzuhalten. Am Wochenende fand anläßlich dessen die Willkommens-Milonga in einem 700-Jahre alten chinesischen Tempel in Beijing statt mit Live-Musik und Tango-Performance von Isabel und Andres.

Es war eine ausgesprochen ausgefallene Tanz-Ambiente. Und ich habe natürlich versucht, alles fleissig mit meiner Kamera festgehalten. Zwei der Videos vom Tango-Performance habe ich mittlerweile auf Youtube hochgeladen. Eins davon zeigt einen schnellen Milonga von Isabel und Andres, welcher übrigens beim ersten Versuch dank eines Kurzschlusses der Anlagen jäh unterbrochen wurde. 😀 Die Version auf dem Video stammt vom zweiten Anlauf. Wie man sieht, hat dieser kleine Aussetzer dem Rhythmus von beiden keinen Abbruch getan.

 

Let’s Tango!

Viele von Euch werden sicherlich fragen, was ich in Beijing sonst so treibe. Immerhin können paar Sightseeing-Aktivitäten am Wochenende wohl kaum meine Freizeit derart in Anspruch nehmen, dass ich kaum noch zum Bloggen komme.  Womit ihr recht habt!  Tatsächlich bin ich wohl zur Zeit so busy wie noch nie in meinem Leben. Hierzu fällt mir ein Filmzitat aus Matrix Teil 1 ein:

Thomas A. Anderson is a man living two lives. By day he is an average computer programmer and by night a malevolent hacker known as Neo“ – Agent Smith

Nun ich bin weder Programmierer noch Hacker, auch wenn ich durchaus mein Brötchen in der IT-Branche verdiene. Aber tatsächlich führe ich sowas wie ein Doppelleben in Beijing. Am Tag bin ich einer von vielen anonymen White-collar Workers, wenn auch ein etwas sonderbarer, sobald ich meinen Mund aufmache :).  Und abends (und oft gerne auch bis tief in die Nacht), verwandle ich mich in den eifrigen Tango-Azubi, der durch die Milonga-Szene von Beijing  geistert und wehrlose Tangueras (=Tangotänzerinnen) zum Tanzen auffordert, oftmals ohne groß Rücksicht zu nehmen auf mögliche (Gesichts-)Verluste, verschuldet durch meine immer noch sehr beschränkte Tanzfähigkeit.

Obgleich es bei Milonga für die weibliche Part durchaus die Möglichkeit vorgesehen ist, die Aufforderung zum Tanzen ohne weitere Erklärung abzulehnen, machen gerade in Beijing (zum Glück) kaum eine Dame davon gebrauch. Und ich habe noch nicht ganz raus, ob es an der mangelnden Männerauswahl liegt, dass selbst gute Tänzerinnen sich immer wieder mit meinen (noch!) bescheidenen Tanzkünsten abgeben, oder aber daran, dass Chinesinnen von Haus beigebracht werden, einem Mann nie sein Gesicht verlieren zu lassen. Wie auch immer geartet, für meinen Lernfortschritt war es bisher immer sehr dienlich. Ein weiterer Vorteil vom Tango-Tanzen ist, man lernt unheimlich schnell eine bunte Mischung an Leute kennen, die alle die Leidenschaft für Tango Argentino verbindet. Eine bessere Möglichkeit in Beijing Anschluss zu finden hätte ich mir gar nicht zu erträumen gewagt. Tatsächlich verbringe ich nun einen Großteil meiner Freizeit mit Tango-Lernen und Üben. Eigentlich ein Glücksfall, dass ich derzeit arbeitstechnisch noch viel mit Kollegen aus Deutschland zu tun habe, und somit dank des Zeitunterschieds von sieben Stunden morgens nicht allzu früh zur Arbeit muss. 😉

Diese Zeilen verfasst der erschöpfte Tango-Azubi übrigens nach einer durchtanzten Milonga in Hidden Dream Cáfe, ein wunderschönes Buenos Aires-Style Tango Café in einem ehemaligen chinesischen Fürsten-Residenz aus der Qing-Dynasty (段祺瑞执政府旧址).

Three (inofficial) Rules of  Tango Argentino:

1. Make the Woman happy!

2. Listen to the Music!

3. Dance with Beauty!