Posts Tagged ‘China’

Sieben Tage in Tibet

Gut, genau genommen (und auch gefühlt) war ich länger weg als nur sieben Tage. Die Reise zum Dach der Welt begann bereits am 15.Mai. An jenem Frühmorgen  brachte mich ein klappriger Airbus von Type A320 der Sichuan Airline von Beijing nach Chengdu, die Provinzhauptstadt von Sichuan. Dort traf ich dann meine Reisebegleiter. Anschließend verbrachten wir über zwei Tage und Nächte im Zug nach Lhasa, nahmen dabei einen beträchtigen Umweg über halb Westchina bevor wir endlich in der Haupstadt Tibets ankamen.  Netto waren’s dann sieben volle Tage, die wir in Tibet und Umgebung verbracht haben.

Die vielen dabei gesammelten Eindrücke in einen einzigen Artikel zu packen, wird die Bedeutung dieser erlebnisreichen Abenteuer sicherlich nicht ganz gerecht. Von daher habe ich mich entschlossen, daraus eine chronologische  Artikelserie zu machen, die ich peu a peu nachliefere. Hoffentlich kriege ich alles noch auf die Reihe. Zudem warte ich noch auf wesentlich beeindruckendere (weil Spiegelreflex-) Fotos von  meinen Reisebegleitern und werde diese natürlich nachliefern sobald diese verfügbar sind.

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China-Bashing und der G-Punkt

Und es gibt ihn doch in Reinform. Schlechter Journalismus über China. Diesmal verzapft von Financial Times Deutschland.

Der Artikel hat wahrhaftig in seiner Kategorie das Prädikat „besonders wertvoll“ verdient, als dass er geschafft hat, so ziemlich jedes prominente Fauxpas der China-Berichterstattung der vergangenen zwei Jahrzehnte in einer Verdichtung zu begehen, die ich bisher nicht für möglich gehalten habe. Ein möglichst provokanter Titel flankiert mit pseudo-ominöser Bildersprache und kontextfreier Zahlenakrobatik gepaart mit Binsenweisheiten aus der China-Einmaleins-Schatulle, noch schnell die Anti-Globalisierungskeule zum moralischen Rundumschlag geschwungen und fertig ist die Gelbe-Gefahr-Panikpolemik aus der Retorte. 🙄

Zum Glück gab es heute aber auch „differenzierten Journalismus“ zum Lesen, wenn auch in einer ganz anderen Themensparte, dafür aber mit „handfestem“ Informations- und Unterhaltungsmehrwert.  😉

Bist Du fit genug für China?

Es ist schon sehr seltsam, was für einen Aufwand die Chinesen betreiben, um zu verhindern, dass bestimmte Zielgruppen ihr Land betreten. Teil des Antrags für meinen Work Permit ist ein medizinischer Check, der es wirklich in sich hat. Neben einem zweiseitigen Formular, das klangvolle Namen von Seuchen wie Epidemic Cerebrospinal Meningitis  und Puerperal Streptococcus Infection sowie „alltägliche“ Erkrankungen wie Mental Confusion und Manic Psychosis  auflistet, muss der arbeitswillige Expat auch noch ein EKG-Diagramm, eine Röntgen-Aufnahme von seiner Brust (siehe Bild) sowie einen umfangreichen Blut-Test einreichen. Die Botschaft ist dabei ziemlich eindeutig:  wenn man nicht Ironman-Anwärter oder potentieller Leistungssportler ist, braucht man sich gar nicht erst die Mühe machen. Fehlt nur noch, dass man sich vorab noch sterilisieren lassen muss. :mrgreen:

Das Zauberwort, um all diese bürokratischen Hürden den deutschen Ärzten verständlich zu machen, heisst übrigens „G35“. Eine Art arbeitstechnisches Gesundheitszeugnis, für das ich auch noch extra mehrmals nach Karlsruhe fahren musste, weil sowas natürlich in Mannheim nicht gemacht werden kann…

Und natürlich werden all die Dokumente auch in Original zur Vorlage in China benötigt (ich hoffe sie haben mein Diplomzeugnis noch). Es hat eine Weile gedauert, bis die Poststelle in der Firma einen entsprechenden passenden Umschlag für die überdimensionierte Röntgen-Aufnahme gefunden hat. Und selbst dann musste ich die schöne Aufnahme noch mit Schere zurechtstutzen…

Nun ja, riesen Aufwand aber zumindest weiss ich jetzt, dass ich das Prädikat „Excellent Health“ verdiene und dass meine Genen zu den besten 5% der Menschheit gehören. 🙂

Und das beste kommt zum Schluss:  Den gleichen medizinischen Check muss ich nochmal in China über mich ergehen lassen… da kommt doch Freude auf. 🙄

Peking! (北京)!

Peking Enten

Es ist Zeit eine Bekanntmachung zu machen…

Meine Firma schickt mich nach China! Ab Januar nächsten Jahres werde ich von Peking aus arbeiten. Ich bin schon sehr gespannt, wie ich im Alltag zurecht komme. So einen langen Aufenthalt vor Ort habe ich noch nie gehabt, seitdem ich China mit 11 Jahren verließ. Und jetzt ausgerechnet in Peking ! Im politischen und kulturellen Zentrum Chinas. Ich freue mich auf die beruflichen und privaten Herausforderungen, die auf mich warten. Wie werde ich meine ehemaligen Landsleute wahrnehmen als Wanderer zwischen zwei Kulturen? Ich habe auf jedenfall vor, weiterhin über meine Erlebnisse in Peking zu bloggen. Leider ist WordPress aber in China dauerhaft gesperrt. So werde ich wohl einige technische Hürde überwinden müssen. Mal sehen.

Für mich beginnt somit quasi einen neuen Lebensabschnitt nach über 20 Jahre Deutschland. Peking wird aber mit Sicherheit nicht meine letzte Station in Asien sein. Mal sehen wo mich das Schicksal noch hintreibt.  😉

宣布这消息的时间到了…

我的公司将派我去中国! 从明年一月份开始, 我将开始在北京工作. 真的很兴奋. 不知道在那里会怎么样过日子.从我十一岁离开中国以后,从来没有这样长期在国内住过. 更没想到是北京. 中国的政治和文化中心. 我期待着那些工作上和私人生活方面的挑战. 作为一位吸收了两种不同文化的我,将会用那种眼光来看我的同胞呢? 我准备继续写博客关于我在北京的经历.可惜Wordpress在中国被长期封掉了. 看来我还得开辟新路. 到了时候再说吧.

对我来说, 在德国过了二十年后,这次等于是打开新生活的第一叶. 但北京肯定不是我在亚洲最后落脚地点.不知道命运还会把我飘到哪处. 😉

Kleine asiatische Runde (亚洲小组)

Vor kurzem habe ich ja berichtet, dass diese Woche  drei indischen Kolleginnen bei uns zu Besuch sind. Gestern Abend habe ich und mein Qualitätsmanager sie zum Abschied in ein bekanntes türkisches Restaurant in Mannheim eingeladen.

Der Abend fing aber damit an, dass unser Weg zum Restaurant zufällig an einem Schuhgeschäft vorbeiführt…Diese Tatsache hat dazugeführt, dass unser Abendessen daraufhin um fast eine Stunden nachhinten verschoben werden musste… Es ist aber interessant, dass die Faszination für High Heels bei Frauen offensichtlich kulturübergreifend ist 😉

Im Restaurant endlich angekommen, entpuppt sich die Auswahl der Gerichte natürlich als nicht ganz einfach, da alle drei Vegetarier sind. Und als eine von ihnen noch nebenbei anmerkte, dass sie keine Milchprodukte isst, waren wir schon auf und dran wieder die Lokalität zu wechseln. Aber nach einigen Querdiskussionen stellte sich dann zum Glück heraus, dass die Definition „vegetarisch“ in indischem Sprachgebrauch doch ein etwas dehnbarer Begriff ist. Zumindest Hühnerfleisch, aber nur Hühnerfleisch, könnte sie essen… Als wir noch einwenig nachgebohrt haben, hat sie sich dann sogar breitschlagen lassen, Lammfleisch zu probieren… Ich bin mir sicher, wenn die Diskussion weitergegangen wären, hätte sie alles gegessen..obwohl sie natürlich eigentlich Vegetarierin ist.

Ansonsten hat ihnen die türkische Küche offenbar sehr gut gemundet. Zu meiner Überraschung zeigten sich die Inderinnen auch sehr gesprächig und äußerten sich durchaus offen auch zu kontroversen gesellschaftlichen und politischen Themen. Für die anderen Stammgäste müsste unsere kleine Runde ein ziemlich exotisches Bild abgegeben haben. Es kommt doch nicht alltäglich vor, dass Chinesen, Araber und Inder aufgeregt auf Englisch über Vor- und Nachteile  staatlicher Geburtenkontrolle diskutieren und dabei zur türkischen Musik Lahmacun rollen und Ayran schlürfen… 🙂

前几天我报道了关于这星期我们公司里来了三位印度女同事作培训的事. 作为告别礼,昨晚我和我们质量部经理陪她们去了曼海姆的一家比较有名的土耳其餐厅.

这晚是如此开幕得… 去餐厅的路上我们偶然经过一家鞋店. 这一来我们吃晚饭的计划就被推迟了差不多一个多小时…有趣的是, 不管那样的文化背景, 原来女人看到了高根鞋都会不要命… 😉

总算到达餐厅之后,点菜的任务成为了一个不小的挑战,因为三位都说吃素的. 当接着有一位还说她连奶制品也不吃的时候, 我们已经差不多决定换地方吃饭了. 激烈讨论后的结果是,“素“食这定义的幅度在印度看来算是比较大的. 起码鸡肉, 但只限鸡肉,是可以接受的...第二轮讨论的结果是, 羊肉其实也可以尝尝...我可以肯定, 如果我们再讨论下去的话, 她什么都会吃...当然她其实还是吃素为主…

除了这以外,她们都说土耳其菜好吃.使我惊讶的是,她们都挺会说话. 面对社会和政治方面某些争议性的题目她们也照谈而并不回避.我想对于餐厅里的其他常客来说,我们这帮食客可以算是比较特殊吧.起码不是每天都能看到中国人, 阿拉伯人和印度人坐在一起用英语来激烈讨论关于国家规定出生控制的优势与劣势,同时在土耳其音乐地陪奏下卷土耳其比萨和喝酸奶. 🙂

Türkisches Lokal in MannheimAsiatische Runde