Es ist schon sehr seltsam, was für einen Aufwand die Chinesen betreiben, um zu verhindern, dass bestimmte Zielgruppen ihr Land betreten. Teil des Antrags für meinen Work Permit ist ein medizinischer Check, der es wirklich in sich hat. Neben einem zweiseitigen Formular, das klangvolle Namen von Seuchen wie Epidemic Cerebrospinal Meningitis und Puerperal Streptococcus Infection sowie „alltägliche“ Erkrankungen wie Mental Confusion und Manic Psychosis auflistet, muss der arbeitswillige Expat auch noch ein EKG-Diagramm, eine Röntgen-Aufnahme von seiner Brust (siehe Bild) sowie einen umfangreichen Blut-Test einreichen. Die Botschaft ist dabei ziemlich eindeutig: wenn man nicht Ironman-Anwärter oder potentieller Leistungssportler ist, braucht man sich gar nicht erst die Mühe machen. Fehlt nur noch, dass man sich vorab noch sterilisieren lassen muss.
Das Zauberwort, um all diese bürokratischen Hürden den deutschen Ärzten verständlich zu machen, heisst übrigens „G35“. Eine Art arbeitstechnisches Gesundheitszeugnis, für das ich auch noch extra mehrmals nach Karlsruhe fahren musste, weil sowas natürlich in Mannheim nicht gemacht werden kann…
Und natürlich werden all die Dokumente auch in Original zur Vorlage in China benötigt (ich hoffe sie haben mein Diplomzeugnis noch). Es hat eine Weile gedauert, bis die Poststelle in der Firma einen entsprechenden passenden Umschlag für die überdimensionierte Röntgen-Aufnahme gefunden hat. Und selbst dann musste ich die schöne Aufnahme noch mit Schere zurechtstutzen…
Nun ja, riesen Aufwand aber zumindest weiss ich jetzt, dass ich das Prädikat „Excellent Health“ verdiene und dass meine Genen zu den besten 5% der Menschheit gehören. 🙂
Und das beste kommt zum Schluss: Den gleichen medizinischen Check muss ich nochmal in China über mich ergehen lassen… da kommt doch Freude auf. 🙄
Was so gesagt wird…